Urban Sharing Society Workshop 7. Februar 2020, Transzent/ Wuppertal Institut

Der Urban Sharing Society Workshop hatte zum Ziel aktuelle Erkenntnisse zu Sharing und Koproduktion im urbanen Raum aus dem Urban Up Projekt gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft und Praxis zu diskutieren. Zur Rahmung der Tagung stellten Jun. Prof. Dr. Karoline Augenstein und Jun. Prof. Dr. Alexandra Palzkill das Konzept des Sharing Paradigms in Bezug auf Städte vor. Dieses breite Verständnis von Sharing beinhaltet das Teilen von Gegenständen und Dienstleistungen aber auch die Teilhaben an gesellschaftlichen Prozessen und stellt ein Paradigma für urbane Transformationsprozesse dar. Zur Umsetzung dieses ganzheitlichen Sharing Verständnisses bedarf es einen third way of governance, der alle urbanen Akteure (Politik, Verwaltung, Unternehmen, Zivilgesellschaft, Kultur, Büger) in Koproduktionsprozesse einbindet.

In parallelen Sessions wurde anschließend der Fokus auf drei Teilbereiche einer Urban Sharing Society gerichtet. Welche Rolle Unternehmen in einer urbanen Transformation spielen, diskutierten Verena Hermelingmeier und Alexandra Palzkill in Ihrer Session. Dazu wurden folgenden Inputs beigetragen: Timo von Wirth: “Place-basedness” & urbane Transformationsprozesse, Felix Hartenstein: Unternehmen als Akteure der Stadtgestaltung, Meike Schiek: Kollektives Engagement (CRR) am Bsp. der Regionen Ruhr & Rhein-Main, Verena Hermelingmeier: Lokale Netzwerke als Intermediäre der Koproduktion am Bsp. Wuppertal. Durch den intensiven Austausch zwischen Wissenschaftlern und Praktikern aus den Reallabor Wuppertal wurde viele Impulse gegeben, die das Selbstbild von Unternehmen als urbanen Akteur betreffen und ihre entsprechende strategische Ausrichtung.

Die zweite Session betrachtete Narrative und Koproduktion in der geteilten Stadt unter der Leitung von Boris Bachmann und Karoline Augenstein. Die wissenschaftlichen Beiträge umfassten: Martin Bangratz: Akteursvielfalt in dialogorientierten Planungsprozessen, Ralph Richter: Koproduktion und Sharing als Lösungsansätze für das Kollektivgutproblem Stadtlogistik, Ev Kirst: Der Weg zum Reallabor Lüneburg – Zukunftsstadt Lüneburg 2030+, Stephan Willinger: Die Macht der Stadtmacher – Potenziale und Hindernisse für bürgerschaftliche Initiativen. Zusätzlich waren Stadtmacher aus dem Reallabor Wuppertal eingeladen Impulse aus der Praxis zu geben: Tobias Stroppel, Christian Hampe, Pascal Biesenbach, Thomas Weyland.

Soziale Innovationen und sozialer Zusammenhalt waren Gegenstand der dritten Session moderiert von Alexandra Kessler. Zu dem Themenbereich präsentierte Laura-Fee Wloka Erkenntnisse zu dem Thema Indikatorik sozialer Innovationen. Magdalena Meißner ging der Frage nach „Können Repair-Cafés als Settings inklusiver nachhaltiger Entwicklung betrachtet werden?“ und was sind Herausforderungen für soziale Teilhabe in diesem Kontext. Die Diskussion mit Experten aus der Praxis zeigte, wie zentral eine Reflektion über Praktiken innerhalb von Initiativen ist, um den Anspruch der Offenheit und Inklusivität sozialer Innovationen gerecht zu werden.