Bericht über die NEST Konferenz 4. & 5. April 2019

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen NEST-Konferenz in Lissabon

Das Network of Early Career Researchers in Sustainability Transitions (NEST) ist das „junge Pendant” zum Sustainability Transitions Research Netzwerk (STRN) und richtete diese Jahr zum vierten Mal in Folge eine eigene Konferenz von und für Doktorandinnen und Doktoranden aus. In zwei Konferenztagen wurden unter dem Titel „Transitions to Where? Visions and Pathways for Sustainability Transitions“ Forschungsarbeiten in parallelen Sessions vorgestellt und diskutiert.

Mit der Wahl des Ortes, Lissabon, sollte der bisherige Fokus des Netzwerks auf Zentraleuropa bewusst auf den europäischen Süden ausgeweitet werden. Das Thema der diesjährigen Konferenz sollte zudem den Blick schärfen für die Frage, welche Art von Wandel wir mit welchem Ziel anstreben, was dahinter stehende Werte und normative Vorstellungen sind. Neben dem Austausch zu den eigenen Forschungsarbeiten konnten die Teilnehmenden in drei parallel stattfindenden Workshops verschiedene Methoden – Visionierung, Dragon Dreaming und Design Thinking – zur Entwicklung gemeinsamer Zielvorstellungen und Visionen ausprobieren. Keynotes aus Wissenschaft und Praxis zu Beginn beider Tage sowie gemeinsame Reflektionseinheiten im Plenum am Ende eines jeden Tages haben das Programm abgerundet. Verena Hermelingmeier, Doktorandin bei UrbanUp war im diesjährigen Organisationsteam und hat die Konferenz gemeinsam mit Ines Cosme (Universidade Nova de Lisboa), Alexandra Polido (Universidade de Aveiro) und Adriaan van der Loos (Utrecht Universiteit) ausgerichtet.

Die insgesamt 79 Teilnehmenden kamen aus 15 Ländern und vier Kontinenten und – besonders bemerkenswert – zweidrittel von ihnen waren zum ersten Mal bei einer Transitionsveranstaltung beziehungsweise neu im Feld. Diese Zahl zeigt, dass das Interesse am Forschungsfeld aus verschiedenen Disziplinen heraus zuzunehmen scheint. Neben den klassisch-sektoralen Transitionsthemen Energie und Mobilität waren insbesondere geografische Foki (urbane, regionale, lokale Transitionen) sowie organisationale Themen vertreten. Wie auch bei UrbanUp kritisch diskutiert, wurde die Wortwahl von „accelerating“ und „upscaling“ im Kontext von Transitionen als stark von klassischer ökonomischer Logik geprägt hinterfragt und es wurde die Entwicklung alternativer Rahmungen vorgeschlagen. Dieser Punkt bestätigt die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit dem Konzept des Upscaling und knüpft damit an eine derzeit laufende Kollaboration von UrbanUp mit einigen Partnern zu den „Dilemmata von Upscaling“ an.