Workshop zur transdisziplinären Forschung, 17. November 2017

Eine zentrale Frage transdisziplinärer Forschung (in Reallaboren, Transition Experiments etc.) ist die Rolle der Forschenden bei der Gestaltung und Durchführung der Prozesse. Zentrale Herausforderungen sind dabei etwa der Brückenschlag zwischen akademischen und disziplinären Ansprüchen einerseits und der transdisziplinären Arbeit in realweltlichen Kontexten andererseits, oder die Frage, wie sich Inhalt und Prozess zusammenbringen, aber auch sinnvoll reflektieren und wieder auseinander dividieren lassen. ForscherInnen müssen zudem die eigenen Rollenansprüche und Erwartungen mit denen der PraxispartnerInnen koordinieren.

Diese typischen Herausforderungender transdisziplinären Praxis und mögliche Strategien und Erfahrungen zum Umgang damit standen im Zentrum des Transdisziplinaritäts-Expertenworkshops am 17. November 2017 in Wuppertal. Dabei diskutierten Emilia Nagy (TU Berlin –Zentrum Technik und Gesellschaft), Julia Wittmayer (DRIFT), Marcel Hunecke (FHDortmund), Oliver Parodi (KIT), Matthias Wanner und Annaliesa Hilger (beideTransZent) gemeinsam mit dem UrbanUp-Projektteam.

Den Auftakt bildete eine kurze Vorstellungsrunde mit kurzen Impulse der Gäste zur Rolle der Forschenden undden aus ihrer Sicht zentralen Herausforderungen in transdisziplinären Prozessensowie einer Projektvorstellung der Nachwuchsgruppe UrbanUp. Im Rahmen desWorkshops wurden die folgenden Schlüsselfragen entwickelt:

  • Welche Herausforderungen stellen sich in der„Forschungsbeziehung“ zwischen WissenschaftlerInnen und PraxispartnerInnen, undwie kann diese gut gestaltet werden?
  • Welche Rolle (Funktion und Identität) haben die WissenschaftlerInnen im Prozess? Wo bleibt dieser transdisziplinär – und wowird er transformativ?
  • Wieviel Generalisierung vonForschungsergebnissen ist überhaupt möglich, wenn diese in starkkontextualisierten, transdisziplinären Prozessen entstanden sind?

Es ist deutlich geworden, dass es einerseits ganz unterschiedliche Stufen der Partizipation und unterschiedlicheFormen von Co-Leadership gibt, und dass sich Rollen im Laufe eines Projektes oft nicht festschreiben lassen, sondern durchaus verändern können. Forschungsergebnisse transdisziplinärer Prozesse betreffen oft nicht die Frage, was funktioniert hat, sondern warum und für wen es (nicht) funktioniert hat. Diese Fragen werden uns jedenfalls in den nächsten Jahren begleiten und müssen immerwieder aufs neue diskutiert werden.

Das Projektteam bedankt sich noch einmal herzlich bei allen Teilnehmenden für die spannenden Diskussionen undguten Impulse für die weitere Arbeit!